Mittwoch, 17. August 2011

"Weiter durch Norwegen" fällt aus...

...wegen Regen. Die neuen Betreiber des Berghotels am Saltfjell haben uns ihre und die Geschichte des ehrwürdigen Hotels erzählt. Die packen was an, die Jungs, Hut ab für diese persönliche Leistung.

Es  mag hier noch etwas 'holprig' hergehen - sie fangen ja gerade erst an- , jedoch empfinde ich diese  fehlende, sagen wir mal, aalglatte Professionalität nicht als unangenehm.
Das Berghotel am Salzfelsen, am Abend der Anreise, noch gefällt uns das Wetter...

Wie angedeutet, hat sich die Weiterreise durch Norwegen aufgrund der starken südlichen Regenfälle erledigt.

Wir nehmen den Weg über die 77 / 95 nach Schweden und flüchten somit in den Osten, mal was Anderes ..,
Er beschert uns ziemliche Höhen und Tiefen. Teilweise mit 30km/h, mehr ging nicht. Relativ schmale Strassen, imposante Felswände, gigantische Gewässer , abwärtsrauschend. Klar-was auch sonst ?

Das muss auch einmal bemerkt werden: auch wenn's ehrfurchtgebietende Strassenbezeichnungen wie z.B. E-95 usw sind. Sie ähneln unseren Landstrassen, haben oft jedoch keinen oder wenig Mittelstreifen,
ebenfalls keine, vielleicht vereinzelt, Begrenzungspfosten.
Dazu fällt mir ein, dass in S die sog. Leitplanken zum grossen Teil eher Mordplanken sind, zumindest für den ungeschützten Zweiradfahrer. Leider habe ich kein Foto von diesen Mörderteilen !
So haben wir es zumindest bei der Hinauffahrt in Südschweden gesehen.

Knapp nach Passieren von Graddies-Fjellstue überfahren wir den ehemaligen Grenzposten, verlassen , aber noch gut als solcher zu erkennen.

Dann stellt sich auch schon leichter Nieselregen ein, die Wolken hängen tief und schwer. Das Fahren wird weniger schön mit nassen Strassen.
Erkennbarer Vorteil: weniger Stops wegen Fotografieren, deshalb muss das Archiv ersteinmal herhalten.

Ich bin schon seit etwa 10 Tagen froh, dass meine Luzi mit der Schwingengabel ausgerüstet ist.
In Finnland, auch Norwegen, enthalten manche Strassen doch einige Überraschungseier; da taucht  die Schwinge bei kurzen Wellen einfach besser weg als die Gabel.
Mein Zombie, mit Telegabel, hätte mich da wohl um Einiges unsanfter behandelt. Das ist mein persönliches Empfinden, Andere werden Anderes berichten können.

Nochmal zur Mörderwalbucht c/o Tannoya : das Ventileinstellen ging schnell, der Motor war kalt; auch die Zündungeinstellung wurde kontrolliert- statisch- auch sie war ohne Tadel.
Heinzi' Zündkontakte zeigen keinen mit Auge sichtbaren Abbrand, meine sowieso nicht, Luzi hat eine kontaktgesteuerte elektr.Zündung drin, hier fliessen nur etwa 50mA.
Da muss wohl schon eher der Verschleiss des Kunststoff-Gleitnockens beobachtet werden.

Eine allgemeine Durchsicht wurde gemacht. Alles fest ? Klappert etwas ? Ladeendspannung ?
Nöö- war alles war schlicht und einfach nur GUT, wie's drinnen aussieht, geht (noch) niemanden etwas an.

In Sorsele fanden wir ein sog. Vandrarhem, hier bekamen wir eine Hütte.
Langsam bekommen wir ein Auge für "wifi - ja / nein" Unterkünfte. Hier herrscht eine ordentliche Feldstärke auf dem ganzen Gelände. Fein gemacht, Alter Schwede.

Der freundliche Empfang- nein, ich schreibe nicht wieder "Rezeptor..", verriet uns, wo's was zu Essen gab. Im Hotel nebenan.
Heinzi und ich flott auf den Bock und, als hätten sie auf uns gewartet, das Abendbüffet war bereits gerichtet. Noch Fragen ? Hoffentlich haben wir einen Guten Schlaf.

Im Restaurant lernten wir Frau Möltgen-Edler sowie ihren Mann, Herrn Edler, kennen und es ergab sich parallel zur Büffet-Vernichtung ein netter verbaler Austausch.
Beide sind offenbar erfahrene Nordlandtourer und haben viel Wissen zusammengetragen, eben erfahren !
Ja- ihr Wohnort liegt nahe Ratzeburg. Ihnen eine Gute Weiterfahrt und weiterhin Freude an Ihren Nordland-Touren. Vielleicht teilen Sie uns per Kommentar mit, wie Ihre Weiterfahrt aussieht. Wir freuen uns darauf.

Meine Luzi kann's einfach nicht lassen. Eigentlich wollte ich derartige Intimitäten von ihr hier nicht ausbreiten; Heinzi bat mich jedoch ausdrücklich darum. Also: Naja- Luzi knallt eben manchmal, sie ist auch nur ein Lebewesen .
Die obergoilste Knallserie gab sie in dem rel. langen Tunnel vor Magaroya von sich, bergab...;
( Tunnel-Länge: 6875m; tiefste Stelle: 212m unter dem Meeresspiegel; die grösste Steigung im Tunnel: 10%; der 3.-längste UW-Tunnel Europas.) 
Heinzi hinter mir, versetzt, musste ja hin und wieder aus dem Schlaf gerissen werden.
'Da kam nen richtigen Feuerstrahl raus' sagt er später - - begeistert.
Wer's noch nicht weiss, Heinzi ist ambitionierter Sportschütze, auch "Schwarzpulverdampf" ist sein Parfüm.

Das war genau die Knall-Arie, während der ich hinter der gelben Brille - da ist sie wieder- , zuzüglich Visier, Tränen lachte . So viel und so lange, dass ich befürchtete, der toll-Mensch an der maut-Bude könne mich fragen, was denn hier so zum Weinen wäre.
Es wirkte auch zu putzig; der laut schallende Knall in der Röhre, dann Sekunden später im Rückspiegel einen leicht verschleierten Heinzi auf seinem Bock.
Irgendwie muss ich doch Luzi's Schornstein reinigen, oderrr?

Eine stolze Pflanze !>>>>
Kann's eine Verwandte unsres Löwenzahns sein ? Vielleicht ein Elchzahn ?

Wer sich in diesen Gefilden, nördlicher Norwegen Fjord, solch langen Hals erlaubt, muss stark und unfressbar sein, oder?

Leider habe ich im Norden versäumt, diverse Flechten und Kräuter per Macro zu fotografieren.
Es gab da tolle Motive.

Muss ich wohl nochmal hinne, hat jemand Lust, mitzukommen ?

Während der wifi-losen Zeit, ("welch trister Zustand....;-)" haben wir sicherlich einiges nicht berichtet, oder simpel vergessen.
Für Vollständigkeit oder die 'pure Wahrheit' können wir naturgemäss nicht garantieren.
Die Bloggerei ist eine nette Nebensache, Spass macht's aber doch.


Da haben wir's, schon fast vergessen. Meine Luzi hatte bereits einen kapitalen elektrischen Fehler.
Das merkte ich in einem Norw.Tunnel, irgendwie so dunkel da vorn.
Später, wir fuhren ersteinmal weiter, finde ich eine durchgebrannte Sicherung, aber keinen Grund für das Durchbrennen.Also: Neue Sicherung hinein und alles funzt bis Heute.
Meine Vermutung: In Tunneln habe ich öfter bei Abblendlicht auf die Lichthupe gedrückt, also doppelter Strom. Wenn dann diese Simpel-Sicherungen an ihrem Alu-Faden eine Toleranz von +- 40% mitbringen, ist es schnell 'aus mit die Maus'.

Heinzi, mein begleitender Archivar, hatte eben ein paar Zahlen reingereicht für die Mitplotter als auch für die Zahlen-Fetischisten: Gesamtkilometer bis heute: 4.862 ! Heutige km-Anzahl: 228 ! Kilometer vom Kap bis hier zur Hütte ( minus 3,7 Meter ): 1826 ! Gefällt Euch das, liebe virtuelle Mitreisende ?
Zur Auflockerung vielleicht noch ein oder zwei Bildchen:
Immer wenn Du meinst, es geht nicht mehr, kommt doch noch ein Regenschirm her


Nebenan, Andrews "BMW-mit Regenschirm", oder auch "Regenschirm mit BMW".
Man muss sich nur zu helfen wissen.
Andrew weiss sich zu helfen, so wahr ich hier sitze und tippel.

Hey, Andrea & Reinhard, schön Euch hier wiederzutreffen, Danke für die Grüsse.
Nöö, Mut wird für eine solche Reise nicht verlangt. 

Auch sehr schön, dass Erbsi mitsamt zuk. Mama hier herein-schaut. 
Geht's Euch 2,92 Menschen gut ?

Damit es uns Morgen auch noch gut geht, nun ab in die Koje. Schönen Dank für die Begleitung soweit; sehen wir, was sich noch so alles tun wird in den nächsten Tagen. Bleibt uns gewogen, 
Heinzi & Klaus grüssen aus "S".

8 Kommentare:

  1. Willkommen auf der R45!
    Hallo, ihr beiden Nordlichter! Sorsele, da waren wir auch am 7. August 2010. Wir, das sind die Schwabenheinkler auf ihrer Polarkreisfahrt im letzten Jahr.
    Nun berühren sich eure und unsere Strecken "dank" des schlechten Wetters in Norwegen. Wie hat Arwed am letzten Abend unserer Fahrt noch gesagt? "Wir haben jeden Tag Sonne gehabt und nicht jeden Tag Regen!" Wir sind damals allerdings durch Sorsele auf unserem Weg nach Norden gekommen und hatten den Polarkreis noch vor uns.
    Das ist übrigens das zweite Mal, dass sich unsere Routen berühren. Ich, Eckhard, war nämlich am 29. Juli 2010 mit meinem 103 A2 (im Auto verladen) nach Eckernförde gefahren und bin von dort mit dem Roller alleine am 30. und 31.7. ebenfalls über die Sturebelt- und Öresundbrücken zum gemeinsamen Treffpunkt in Schweden (Nähe Karlstad) gefahren. Das Auto blieb bis zu meiner Rückfahrt (ebenfalls wieder über die Brücken) in einer Wohnanlagen-Tiefgarage in der Rendsburger Straße bei einem Freund stehen. Trotz der Fahrt über die Brücken wollte ich es mir doch nicht entgehen lassen, wenigstens einmal auch eine Fähre zu benutzen, nämlich die in Missunde über die Schlei!
    Als begeisterter Mitleser und Bewunderer der tollen Bilder wünsche ich euch beiden Nordlichtern in Erinnerung an unsere Polarkreisfahrt noch weiterhin tolle Erlebnisse und Eindrücke auf dem Weg nach Süden.
    Die Pannen habt ihr hinter euch, jetzt kann nichts mehr schief gehen. Wir sind auch alle ohne nennenswerte Pannen durchgekommen.
    Eckhard von Rönn-Haß

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  2. Hallo ihr vier Oldies !
    Das waren ja schon wieder sehr ausführliche Berichte mit tollen Bildern.
    Interessant, daß schon mal ein Heinkel-Freund aus Schwaben von Eckernförde aus zu einer Nordlandtour gestartet ist.
    Wie Klaus neulich schon mal erwähnte: " Die Welt ist doch klein "
    Euch Sturm - und Regen erprobten Heinklern
    eine sonnige Weiterfahrt wünschen.
    Petra und Rudi aus Waabs.

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  3. M.Möltgen-Edler + H.-H. Edler17. August 2011 um 22:12

    Hallo Ihr Heinkel-Nordlichter!
    Unsere Reise hat uns heute hinter Sorsele mit Sonnenschein nach Östersund geführt. Herrliche Landschaft 380 km. Hier ist zu unserem Leidwesen wieder Stadt! Nach soviel Grün und Wasser schwer zu ertragen, trotz Oldtimer-Versammlung von alten "Amis", Volvo's, einer davon Holzgasbetrieben, Jaguar-Rennschlitten und einem Isetta-ähnlichem Kabinenroller.Wir berichten weiter und wünschen Euch gute und trockene Fahrt!

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  4. Hallo Ihr Nordlichter,

    es geht also wieder in den Süden. Aber viel besseres Wetter gibt es hier auch nicht.

    Aber ich beschwere mich darüber ja eh nicht! :D
    Uns "Fast-Zwei" geht's den "anderen Umständen" entsprechend super.

    Ich hoffe, Ihr habt bald besseres Wetter, erlebt noch viel und kommt heile wieder nach Hause.

    Liebe Grüße, Kati und Erbsi

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  5. Hallo Ihr zwei weitgerollten!
    Ich muss Euch zu Eurem super Blog gratulieren! Klaus, Dein (Un-) Ruhestand scheint Dir sehr gut zu tun! Weiter so! Aber eines muss ich noch berichten. Hier in Bern ist es jetzt richtig Sommer geworden! Sonne bei 30°C, Stickstoff läuft störungsfrei bei exakt -197° und das Bier im Tramdepot hat herrliche 8°C!
    Viele liebe Grüsse aus Bern, Schweiz
    Harry Mischler

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  6. Hallo Ihr Nordkapbezwinger,
    nun muss ich mich doch einmal über dieses Medium an Euch wenden.Wir haben ja viel telefoniert,so war und bin ich immer auf dem neuesten Stand.Die netten Berichte und schönen Fotos waren bei diesem "Augustwetter" oft ein Lichtblick !
    Hoffentlich habt Ihr besseres Wetter als ich auf meinem kleinen Trip.Aber wie heißt es doch so schön: ---Et kütt wie et kütt---
    Liebe Grüße,keine Pannen und gute Weiterfahrt!
    Dagmar,jetzt wieder in der Heimstation

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  7. Hallo ihr 2 Heinkel Fahrer. Das Hotel sieht ja toll aus. Und das mit der Feder in der Bremse kann ja mal passieren. Auch ihr seit ja nur Menschen. Zum Glück habt ihr ja nicht den Kolben falsch herum eingebaut. Dann hätte wohl nur noch der ADAC helfen können. Mal wieder ein dickes Danke das wir online dabei seien dürfen. Es macht sehr viel Spaß eure berichte zu lesen. Weiterhin gute fahrt. Und für PAPA der Rasen ist gemäht.
    Lieben Gruß Daniela und Andre

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  8. Hallo ihr zwei,
    Waltraut und ich haben grad nochmal so gelacht über das knallen von Luzi, watt rut muss muss rut ;-) nur dann gehts ihr auch besser ;-) wieder mal ein toller und mitreissender Bericht.. Gute Fahrt weiterhin und ihr seit ja schon wieder richtig nah ;-). Fahrt ihr mit der Fähre über Varberg? Ist ne gut strecke! Lg waltraut und Angi

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